Seit Jahrzehnten zum Wohle der Ermländer tätig

Die Bischof-Maximilian-Kaller-Stiftung e.V. als Eigentümerin des Ermlandhauses ist aus dem Ende des Zweiten Weltkrieges vorhandenen Aktienvermögens des Bistum Ermland von Kapitularvikar Arthur Kather zunächst als Maximilian-Kaller-Werk gegründet worden. Zunächst sollte das Vermögen nur treuhänderisch verwaltet werden, um es gegebenenfalls bei einer Rückkehr ins Ermland für den Wiederaufbau kirchlicher Strukturen einsetzen zu können.

Doch schon Ende der 50er Jahre setzte sich der gemeinnützige Verein das Ziel,  durch Förderung der Religion, der Volksbildung, der Heimatpflege und Heimatkunde die Arbeit der Ermlandfamilie sowie hilfsbedürftige Personen zu unterstützen. Als weitere ausdrückliche Ziele werden seit 1998 die „Hilfe zum Wohnen oder zur Existenzgründung und -sicherung“ sowie die „Hilfe bei der Renovierung und dem Aufbau von kirchlichen Einrichtungen in der früheren Diözese Ermland und darüber hinaus bei der Unterstützung von hilfsbedürftigen Priestern und Katecheten auch in den Missionen“ genannt.

Die Bischof-Maximilian-Kaller-Stiftung unterstützt seit Öffnung der Grenzen bedürftige Ermländer in der Erzdiözese Ermland, gab mehrfach Zuwendungen für die Suppenküche in Königsberg, gibt jungen Familien Baukredite, ermöglicht Familien mit Kindern die Teilnahme an Tagungen der Ermlandfamilie (die Tagungskosten für Kinder bis 15 Jahre werden von der Stiftung übernommen), unterstützt Priester und Ordensangehörige in den Missionen, gibt Bücher zur Heimatkunde sowie jährlich das „Ermlandbuch“ heraus, fördert die Forschung und unterstützt das Seligsprechungsverfahren für Bischof Maximilian Kaller.

Der Verein ist gemeinnützig. Spenden sind steuerlich absetzbar.

Ermlandhaus: Aus Spenden finanziert

Das 1960/61 errichtete Ermlandhaus gehört der Bischof-Maximilian-Kaller-Stiftung e.V. Es ist zu 90 Prozent von Spenden der Ermländer und dem Haushalt des Apostolischen Visitators finanziert worden. Abgesichert wurde es durch ein Hypotheken-Darlehen der Bischof-Maximilian-Kaller-Stiftung e.V.. Für das 290000 Mark teure Bauvorhaben inklusive der Kapelle gab es lediglich geringe kirchliche und staatliche Zuschüsse (5000 Mark Diaspora-Kinderhilfe sowie10000 Mark Kultusministerium Nordrhein-Westfalen).

Der Standort im heutigen Ermlandweg ist wegen der Nähe zum Mutterhaus der Katharinenschwestern – von der Ermländerin Regina Protmann aus Braunsberg gegründet – gewählt worden. Zudem hatte die Stadt Münster die Patenschaft für die Kreisgemeinschaft Braunsberg übernommen. Der Historische Verein Ermland hatte seinen Sitz ebenfalls nach Münster verlegt.

Das Ermlandhaus ist Geschäftsstelle des Vereins Ermlandfamile sowie weiterer ermländischer Vereine und Gruppen sowie der Visitator Ermland Stiftung. Bis 2013 war es die Geschäftsstelle und Sitz der Kapitularvikare sowie der (Apostolischen) Visitatoren. Von hier aus wird in Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Helfern vor Ort die Seelsorge an den Ermländern organisiert. Seit Oktober 2006 haben auch die Visitaturen Breslau und Grafschaft Glatz ihren Bürositz im Ermlandhaus, seit 2010 auch Branitz, Schneidemühl und Danzig. Die ab 2010 gemeinsame Visitatur Ermland, Danzig, Schneidemühl war seit Oktover 2011 vakant. Anfang 2013 teilte die Deutsche Bischofskonferenz mit, dass kein Visitator mehr ernannt wird, sind die Visitaturen abgewickelt worden. Die Visitatur Breslau, Glatz, Branitz bleibt bis 2016 bestehen.

Inzwischen ist auch eine Anwaltspraxis im Ermlandhaus tätig. Bei Bedarf können ermländische Studenten im Ermlandhaus eine Unterkunft erhalten.